Matomo statt Google Analytics

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Ein Vergleich kann lohnen
Mit einem Marktanteil von über 80 Prozent ist Google Analytics der Marktführer Nummer 1 unter den Web-Analyse-Diensten. Analytics ist kostenlos und liefert dennoch vielfältige und wertvolle Daten über die Performance einer Internetseite. Die Installation ist denkbar einfach gehalten. Ein kleiner Code-Schnipsel genügt und schon kann Analytics mit der Arbeit beginnen.
Matomo ist eine Weiterentwicklung des mittlerweile eingestellten „phpMyVisites“, basiert auf PHP und nutzt eine MySQL-Datenbank. Die Besucherzählung erfolgt entweder über JavaScript, einem Zählpixel, eine API oder eine Logdateianalyse.


Bei, besser vor Nutzung, von Webanalyse-Tools darf der Datenschutz nicht vergessen werden. Da unser Hauptaugenmerk der Datenschutz mit Einhaltung der gesetzlichen Vorgaben ist, beeinflusst dies naturgemäß die folgende Darstellung und Bewertung:

Speicherort
Der auffälligste und gleichzeitig auch größte Unterschied zu Google Analytics: Matomo läuft auf dem eigenen Server und nicht auf irgendeinem fremden Server, in einem der vielen Rechenzentren in den USA. Das bedeutet zwar, dass die Installation aufwändiger wird, aber gleichzeitig auch, dass man über die Hoheit der gesammelten Daten verfügt. Der Mehraufwand kann sich lohnen, denn im Gegensatz zu Analytics dürfte Matomo den Datenschutzvorschriften der Europäischen Union entsprechen und seinen Nutzern damit eine höhere Rechtssicherheit bieten. Gerade für Unternehmen, die gesetzlich besonderer Verschwiegenheit verpflichtet (z.B. Ärzte, Apotheken, Rechtsanwälte, Heilpraktiker etc.), und damit einem hohen Abmahnrisiko ausgesetzt sind, ist das ein wichtiger Aspekt. Allerdings bedeutet das Hosting auf dem eigenem Server natürlich auch, dass man sich selbst um die Sicherheit der von den Besuchern erhobenen Daten kümmern muss. Doch dafür bietet Matomo Lösungen:

DSGVO-Features
Was Matomo besonders auszeichnet sind die anfangs 2018 eingeführten DSGVO-Features. Matomo kann grundsätzlich so konfiguriert werden, dass alle Daten automatisch anonymisiert werden. So vermeidet man die Verarbeitung personenbezogener Daten. Wollen Webseitenbetreiber darauf dennoch nicht verzichten, stellt Matomo verschiedene Funktionen zur Verfügung, um den Einsatz DSGVO-konform einzubinden. Durch die Advanced Privacy Control kann die Privatsphäre der Nutzer bestmöglich respektiert werden. Matomo bietet viele Möglichkeiten die gesammelten Daten zu anonymisieren und unterstützt das “DoNotTrack” Feature vieler Browser mit dem Besucher das Tracking deaktivieren können. Datenschutz und DSGVO werden bei Matomo großgeschrieben und sind wichtige Bestandteile der Philosophie hinter dem Tool. Dementsprechend stuft das Landeszentrum für Datenschutz Schleswig-Holstein Matomo als datenschutzkonform ein.
Aber auch Google Analytics lässt sich mit einigem Aufwand und Hilfe der anonymizeIP-Funktion datenschutzkonform einbinden.

Datenqualität
Daneben kann Matomo nach übereinstimmenden Berichten auch mit einer sehr hohen Datenqualität überzeugen, welche deutlich weitreichendere Datenerhebungen zugrunde liegen. Damit sind aussagekräftigere und genauere Analysen der Performance und des Nutzerverhaltens möglich. Genau diese Daten sind für alle weiteren Optimierungen der Internetseite essenziell.
Google Analytics gerät oft in Blocking Programme, was zu verfälschten Analysedaten führen kann. Matomo hingegen ist vor Adblockern und Spammern geschützt. So werden auch Nutzungsdaten von Anwendern mit aktivierten Adblockern erfasst. Darüber hinaus werden in einer ständig aktualisierten Blacklist Spammer aus den Ergebnissen der Analyse ausgeschlossen. So sind die erhobenen Daten umfangreicher, exakter und aussagekräftiger.

Einschränkungen
Google Analytics ist für die Auswertung der Daten bis zu zehn Millionen Aktionen pro Monat kostenlos. Bei Matomo werden alle Daten vollständig für die Auswertungen herangezogen – es gibt keine Limits. Hierbei gilt es aber zwischen den zwei Versionen von Matomo zu unterscheiden. Die Self-Hosting-Option kann kostenlos heruntergeladen werden. Wenn man die Matomo Cloud nutzen möchte, bietet Matomo drei unterschiedliche kostenpflichtige Leistungspakete an.

Nutzeranwendung
Beinahe naturgemäß gibt es auch Nachteile: Matomo ist deutlich komplizierter in der Einrichtung. Wer von der technischen Seite nicht viel versteht, muss sich zwangsweise Hilfe bei der Installation suchen. Zudem erfordert Matomo einen eigenen Webspace oder Server, der auch einen bestimmten Preis pro Monat kostet. Außerdem ist Google bei Analytics verantwortlich für das System und die Daten, wohingegen es bei Matomo der Internetseitenbetreiber ist. Sollte also Probleme auftauchen, so muss sich der Betreiber selbst um diese kümmern. Der Betreiber hat Sorge für die Sicherheit der Nutzerdaten zu tragen.

Fazit
Trotz seiner Bekanntheit und weiten Verbreitung ist Analytics nicht das ultimative Tool zur Besucheranalyse. Matomo hat – vor allem im Datenschutz und im allgemeinen datenschutzrechtlichen Ruf – seine Vorzüge, die Google nicht oder nur eingeschränkt bieten kann.

Matomo statt Google Analytics
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